Supermarkt-Intermezzo - club of hope® | Institut für Potentialentwicklung | Köln
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Supermarkt-Intermezzo

Kurz nach dem Jahreswechsel war wieder der Moment gekommen: Ich brach zu meinem 1. Supermarkt-Intermezzo im neuen Jahr auf. Beim Einkaufen selbst gab es kaum Erwähnenswertes, bis auf die zwei Frauen, die ohne Einkaufswagen, dafür aber mit dunklen Ringen unter den Augen und leidendem Gesichtsausdruck drei Dinge, die sie wohl gerne kaufen wollen, zur Kasse schleppten und die Menschen, die vor ihnen an der Kasse in der Schlange standen derart devot anstarrten, dass ich kurz überlegte einen kühnen Kommentar zu platzieren, dann aber doch lieber weiter der Hochzeit des Figaro von Mozart in meinem Ohr Beachtung schenkte.

Als ich meine Einkäufe neben mein Rad stellte, kam ein Mann, der genau neben mir mit seinem Fahrrad einparkte. Er stieg vom Rad, schaute mich und meinen Einkauf an und fragte mich: „Brauchen Sie Hilfe oder wie wollen Sie denn diesen Einkauf transportieren?“ Ich schaute ihn freundlich an und wünschte ihm zunächst ein frohes neues Jahr. Dann sagte ich zu ihm, dass ich in diesem Falle keine Hilfe bräuchte.

Er erklärte: „Ich kann einfach nicht anders, ich mache mir Gedanken, wie Sie das denn hinbekommen wollen?“. Aha. Ich fragte ihn: „Machen Sie das die ganze Zeit?“ Er meinte: „Ja.“ Daraufhin fragte ich ihn: „Sind Sie im Beratungssegment tätig?“ Er sah mich erstaunt an und fragte dann: „Woher wissen sie das?“ Ich meinte zu ihm: „Wie wäre es, wenn sie warten, bis die Menschen Sie um Hilfe bitten? Sonst haben Sie ja niemals Pause.“ Er sah mich erstaunt an und erklärte: „Das ist wirklich wahr.“

Wir unterhielten uns noch einige Minuten über die Vorteile von Köln, wo viele Menschen einfach leichter ins Gespräch kommen. Er kam aus dem Norden und meinte in Zürich würden sich die Menschen immer sofort belästigt fühlen. Diese arrogante Abfälligkeit würde ihm nicht gefallen. Ich gab auch einige Anekdoten zum Besten: So ist es mir schon passiert, dass sich Menschen von meinem „Ich wünsche Ihnen einen guten Tag!“ belästigt fühlten. Das hindert mich nicht daran, Unbekannte je nach Lust und Laune freundlich zu grüßen. Der Alltag ist ein wahrer Meister für Abenteuerlustige.

 

Foto: pixabay