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Selbstliebe unterstützt deine Resilienz

Wie steht es denn bei dir so mit der Selbstliebe? Ist es eine Schönwetter-Selbstliebe: Wenn alles gut läuft, hast du dich sich sehr gern. Was ist bei stürmischem Beziehungs-Wetter? Oder wenn gute Freunde dich kritisieren und deine Familie nur noch meckert, wenn du in Reichweite kommst?

Was passiert mit deiner Liebe zu dir selbst, wenn deine Firma durch strategische Fehler oder andere Gründe eine Abwärtsbewegung durchläuft? Wenn es zu einer größeren Krise kommt? Was geschieht in deinem Selbstliebe-Pool, wenn deine Kinder in der Schule sitzen bleiben oder du persönlich gemobbt wirst?

Selbstliebe wird durch innere Haltungen bestimmt

Wie weit wir schon auf dem Weg zur Selbstliebe unterwegs sind, zeigt unsere eigene Haltung zu uns selbst, wenn etwas nicht so verläuft, wie wir es wollen oder erwarten. Wie freundlich fällt dann noch die Kommunikation mit uns selbst und anderen aus? Geht es etwa ganz flott in die innere Bewertung und Verurteilung?

Viele Menschen, die ich berate, schlagen sich mit einer sehr unfreundlichen inneren Kommunikation herum. Wenn wir enttäuscht sind durch aktuelle Ereignisse, werden oft auch alte Wunden aktiviert. Manchmal bereitet sich das unangenehme Gefühl von Verlassenwerden oder Versagensängsten aus.

Machtvolle Glaubenssätze steuern unsere Reaktionen

Wiederholen sich bekannte Gedankenmuster wie automatisch ablaufende Reaktionen auf bestimmte Reize, kann es uns vorkommen, als säßen wir in einer Endlosschleife. Wiederkehrende Gedanken wie zum Beispiel: „Nicht schon wieder!“ oder „Immer ich!“ setzen sich oft früh fest und führen dann in entsprechenden Situationen zu regelrechten Opferhaltungen.

Diese eigenen machtvollen Gedankenmuster nennt man auch Glaubenssätze.
Es gibt wahrhaft sabotierende Exemplare von ihnen wie etwa „das wird nie etwas“ oder „das schaffst du nicht“. Diese Glaubenssätze können durch Erkennen bewusst gemacht und positiv verändert werden. Das führt zur Stärkung der eigenen Resilienz.

Leistungsorientierung und kritische Haltungen werden oft überschätzt

In meiner Generation gab es in der Schule und der Universität Aufmerksamkeit und Wertschätzung  und somit Anerkennung aufgrund außergewöhnlicher Leistungen. Das Mittelmaß bekam nicht mehr viel vom Lobkuchen. Überhaupt war damals Lob eher unbeliebt. Der kritische Geist war angesagt. Es galt als uncool, sich von Autoritätspersonen loben zu lassen oder andere selbst zu loben. Rasch war dann der Ruf in der Clique ruiniert. Denn als Schleimer wollte keiner gelten. Diese kritische Haltung galt später in der Universität als intellektuell und damit als höchstes Gut überhaupt.

Der Journalist Bernhard Borgeest beschreibt den sogenannten Kulturpessimismus: „Skeptisch zu sein gilt als geistvoll, eine milde Haltung rasch als naiv. Wir haben in der Schule gelernt, uns auf die Fehler zu konzentrieren, und suchen sie bis heute bei unseren Kindern und unseren Partnern, bei unseren Kollegen und unseren Chefs.“

Der Weg zur Selbstliebe führt zurück zu uns selbst

Liest man sich als interessierter Leser durch den Dschungel von Werken zum Thema Beziehung, Lebenshilfe und Persönlichkeitsentwicklung so wird recht schnell klar: Bei der Selbstliebe geht es darum, zu sich selbst zurück zu gehen.

Ein Beispiel aus meiner Coaching-Praxis:

Joanna, 26 Jahre, nahm Kontakt zu mir auf und schrieb sehr frustriert, dass sie ihr Studium an einer sehr begehrten Hochschule abgebrochen habe und nun nicht mehr weiter wüsste. In der Beratung kam das Thema Selbstliebe sehr schnell zur Sprache. Sie hatte einen solch hohen Anspruch an sich, dass es für sie eine innere Katastrophe war, ein Studium, was ihr überhaupt nicht zusagte, zu beenden. In ihren Augen war das eine klare Form zu versagen.

Nach einer Weile erklärte sie nebenbei, dass dieses Studium jetzt ihr zweites sei und sie ihr erstes mit einer Examensnote von 1.0 absolviert hatte. Das war wirklich interessant. So gewohnt, nur das Negative zu sehen, verlor sie das größere Bild von sich selbst aus den Augen. Die Beratung unterstützte sie, sich selbst liebevoller zu betrachten und fremde und eigene Erwartungen zu relativieren. Das Ergebnis war mehr Selbstvertrauen, Lebensfreude und eine gestärkte Resilienz.

Auf der Jagd nach Liebe und Glück 

Es hat sich in meiner Beratungstätigkeit und Forschung zum Thema Glück über Jahre herausgestellt, dass die ständige Suche nach Liebe außerhalb des eigenen Selbst den Kontakt zu uns selbst unterbrechen kann. Das führt in einigen Fällen zu  bizarren Abhängigkeiten.

In meinen Coachings mit weiblichen Führungskräften und Unternehmerinnen, wird oftmals deutlich, welchen extrem hohen Anspruch sie an sich selbst haben. Dies drückt sich auch durch ihre scheinbar endlosen Zusatz-Qualifikationen und zahllosen absolvierten Weiterbildungen aus. Die Vitas dieser Frauen gehören fast in Stein gemeißelt. Die Emanzipation der Frauen hat in vielen Fällen nicht unbedingt zu mehr Selbstliebe geführt.

Den Untergrund sichten und sich selbst erfahren

Was passiert mit der eigenen Selbstliebe, wenn Kritik geäußert wird von Nahestehenden? Die meisten, die von den Wirkungen berichten, erzählen von emotionalen Talfahrten, manchmal auch von Depressionen. Manche Experten sehen als Gründe für diese enorm starke Wirkung auf unseren Gemütszustand in erster Linie Angst in ihren sämtlichen Variationen.

Sich der eigenen oft unbewussten Angst zu stellen, ist der Anfang von Selbsterfahrung. Viele Zeitgenossen treten als Menschenkenner und Hobby-Coach bei anderen auf und kennen sich selbst nicht wirklich. Doch das Leben ist gnädig mit uns und erschafft Gelegenheiten zu wachsen und zu reifen.

Perfektionismus und Versagensängste können entmachtet werden

Eine große und oft wiederkehrende Angst ist die Angst zu versagen. Gepaart mit Perfektionismus kann sie schnell zur inneren Tyrannei und Selbstversklavung führen.
Was ist denn so bedrohlich am Versagen? Vielleicht, dass das eigene Bild von uns selbst erweitert wird? Das kann auf den zweiten Blick eine große Bereicherung sein.

Je mehr wir unseren inneren Perfektionisten entmachten, desto natürlicher wird unser MenschSein. Jeder gibt sein Bestes, auch wenn es von außen oft anders aussieht.
Es ist ein Märchen, dass die Erfüllung unserer Erwartungen uns Glück und Selbstliebe garantiert.

Den Blick zu weiten, verschafft neue Einblicke

Viele Menschen versuchen durch Kontrolle ihre Ängste zu beherrschen. Dabei ist wichtig zu bemerken, dass 96 Prozent unseres seelischen und emotionalen Materials unbewusst ist. Seit Freud weiß man, dass nur 4 Prozent bewusst sind. Also versuchen wir vier Prozent zu kontrollieren, teilweise mit enormen Anstrengungen. Ist das wirklich sinnvoll?

Ich fand es in meiner Ausbildung als Paar- und Familientherapeutin unfassbar, dass ein Ausbilder uns ein Geheimmittel gegen Lampenfieber und Versagensängste empfahl, das da hieß: „Stellt gleich klar, dass ihr keine Ahnung habt.“ Das war natürlich für alle erst mal sehr verwirrend. Sollte es auch, denn die Absicht war, unseren Blick weit zu halten und uns mit dem großen Unbewussten zu verbinden. Aus meiner praktischen Erfahrung kann ich sagen, dass genau diese Haltung mir viele verblüffende Einsichten im Beratungsalltag geschenkt hat.

Selbstentfaltung als weiterer Schlüssel zur Selbstliebe

Selbstliebe entwickelt sich durch Selbstentfaltung. Durch meine eigenen Erfahrungen und als Fazit von Klientengesprächen habe ich folgende gut funktionierende Ansätze gefunden: Ich entdecke mein Potential, in dem ich meine wirklichen Bedürfnisse anerkenne und umsetze. Ich kann durch veränderte Prioritäten meine geliebten Hobbys oder andere Bedürfnisse umsetzen. Keine Zeit zu haben, ist in vielen Fällen nur eine Ausrede.

Aktives Zeitmanagement verschafft Zeit für Wesentliches

Um mich selbst zu entfalten, brauche ich Zeit und den Raum. Dazu muss ich Entscheidungen treffen. Nein zu sagen, kann sehr liebevoll für uns selbst sein. Ich bleibe geduldig und ausdauernd in der Realisierungsphase meiner Selbstentfaltung. Nur weil es beim ersten Mal vielleicht sehr nass war, habe ich mir meine Liebe zum Kanu fahren nicht nehmen lassen. Zeit für Wesentliches bringt mir Zeit für mein Wesen. Das nährt meine Seele.

Sehr viele Menschen schauen 3 Stunden und mehr am Tag Fernsehen. Wenn du nur einige fernsehfreie Tage hättest, die du wunderbarer Weise nur dir selbst schenken kannst, hättest du mindestens 9 Stunden pro Woche mehr Zeit für andere Dinge. Zu malen, zu schreiben, zu entwerfen, zu lieben.

Eigensinn stärkt deine Selbstliebe

Vergleiche dich nicht nicht ständig mit anderen! Du bist einzigartig, der andere auch! Finde heraus, was du wirklich willst, dann wirst du nach und nach zufriedener.

Alte Gewohnheiten zu verändern, kann Selbstliebe stärken. Die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu betrachten und sie zu verändern kann durchaus sinnvoll sein. Ich unterstütze dich sehr gerne bei der Klärung und Veränderung deiner Muster.

 

Foto: pixabay